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CDU: Die Wahrheit im Namen

Das Deutsche bietet hervorragende Möglichkeiten, Konkretes, Abstraktes und auch Zusammenhänge detailgenau zu beschreiben. Sehr schön lässt sich das am Beispiel des Namens unserer momentan wohl beliebtesten Partei, der Christlich Demokratischen Union Deutschlands zeigen.

Rechtschreiblich ließe sich daran noch etwas machen, denn entweder muss es Christlich-Demokratische oder Christliche Demokratische Union lauten. Doch solche Kleinigkeiten soll uns nicht hindern, in die tiefe Wahrheit dieses Parteinamens einzusteigen.

»Christlich« soll sagen, dass »Demokratisch« allein nichts Christliches an sich hat. Und wirklich verstößt und verstieß der demokratische Prozess selbst reinsten Wassers immer wieder gegen mindestens eines der Zehn Gebote. Ob eine Wahl Schreibtischmörder nach oben spült oder Figuren sehr eigener moralischer Prägung zum Präsidenten macht, dem christlichen Gewissen wird Demokratie keine reine Freude bereiten. Erst unlängst beförderte das Thüringer Wahlvolk den Linken Ramelow in aussichtsreiche politische Position, wo doch jeder Christ dessen Höllenfahrt schon voraussehen kann. Deshalb ging ja wohl der christliche Teil der CDU in Erfurt unter Beifall der Neu-Nazis auch auf die Straße.

»Demokratisch« soll meinen, dass »Christlich« kaum Demokratisches in sich birgt. Wer im oder dem Vatikan dient, spürt das täglich an Leib und Seele. Es gibt bis heute keine Jungfräulichkeitsquote für Erstgebärende. Die Beichte erfüllt den Tatbestand der Nötigung besonders Minderjähriger, um fortgesetzt gegen das demokratische Recht der informationellen Selbstbestimmung zu verstoßen. Und wer seine Kinder von Geburt an mit ihrer Erbsünde deprimiert, misshandelt seelisch Schutzbefohlene. Der demokratische Prozess jedoch schuf Gesetze, genau dies zu verhindern.

Dank der geistesscharfen Namensgebung unsere Mitregierungspartei wissen wir also, woran wir wirklich sind: Diese Partei wird einmal christlich und einmal demokratisch auf die Herausforderungen der Politik reagieren. Das ist Flexibilität, die stabilen Erfolg erst möglich macht.

Auch die Namensanalyse unsere anderen Parteien kann bei deren Einordnung sehr helfen, ob sie nun »Sozialdemokratisch«, »Bündnis 90/Die Grünen« mit dem prägnanten Schrägstrich oder »Die Linke« heißen. Dabei fällt allerdings auch auf, dass der Niedergang der »Freien Demokratischen Partei» durchaus an der Bedeutungsschwäche ihres Namens liegen kann.

CDU: Goebbels als Bundeskanzler?

Nein, es geht hier nicht darum, welche Partei die beeindruckenderen Schandflecke in ihrer Geschichte aufbieten kann. Es geht vielmehr um etwas, das traditionelle Gemüter als Charakterlosigkeit oder gar Skrupellosigkeit bezeichnen.

Vielleicht können sich nicht mehr viele an den früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger, den Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger oder an Adenauers Kanzleramtsminister Hans Globke erinnern. Im Dritten Reich hatte der  erste dieses Trios Infernal junge Deutsche mit Vorsatz in den Tod geschickt, die anderen beiden waren millionenfach mitverantwortende Schreibtischtäter, einer stellte die propagandistische Verherrlichung, der andere die rassisch-juristische Grundlage der Massenmorde unter Führung ihrer nationalsozialistischen Parteigenossen sicher.

Die CDU nahm diese wirklich zweifelhaften Gesellen in ihre Reihen auf und ermöglichte ihnen auf formal-demokratischem Wege Karriere und Einfluss, der selbst ihren früheren Aufstieg in Hitlers Reich in den Schatten stellte. Ob diese Altnazi-Umarmungspolitik unserem Lande gut getan hat, sollte sicher hinterfragt werden. Man darf aber vermuten, dass die Goebbels ihre sechs Kinder und sich selbst nicht ermordet hätten, wenn sie von der Barmherzigkeit der späteren CDU gewusst hätten, auch exorbitanten Sündern Anerkennung und Weiterkommen zu sichern. Immerhin hatte doch Kiesingers Dienstherr Goebbels vielen Juden beiderlei Geschlechts wie Blanca Hirschler geholfen, so wie auch Kiesinger selbst einigen damaligen Volksfeinden die Fahrt in ein Konzentrationslager erspart hatte. Wegen dieser Mildtätigkeit wurde Nazi-Kiesinger als CDU-tauglich angesehen, man hätte es dem Reichspropagandaminister also nicht verwehren dürfen.

Und wozu dieser Rückblick auf die Widerlichkeiten westdeutscher Nachkriegspolitik? Weil die Linke – bei ähnlicher Skrupellosigkeit, wie sie die CDU zeigte – hätte problemlos alle Mitglieder des SED-Politbüros in ihren Parteivorstand befördern können. Die Zahl der Toten, Gequälten und Geschädigten, welche diese Ostkommunisten zu verantworten haben, wäre im Dritten Reich kaum mehr als ein Rundungsfehler der Bürokratie gewesen. Wirft die CDU den Linken physische und mentale Altlasten vor, opfert diese vorgeblich christliche Partei ihre verbliebene Glaubwürdigkeit der politischen Taktik. Wem dabei nicht übel wird, sollte vielleicht einen Arzt geeigneter Fachrichtung aufsuchen.