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Camel: Zeigt Honda den Weg

Endlich sorgt sich ein Unternehmen der Zigarettenindustrie so um seine Mitarbeiter, wie es andere Hersteller von Gefahrgütern schon vor Jahrzehnten eingerichtet haben.

Kriegswaffenhersteller verbieten überall in ihren Räumlichkeiten die Verwendung jegliches Schießgeräts. Für Schießwütige – ver­mut­lich etwa 18% der Belegschaft – sind dort sogenannte Feuerräume ein­ge­rich­tet, schallgedämpft und mit umfangreicher Erste-Hilfe-Aus­stat­tung, wenn einmal etwas nicht daneben geht.

Sprengstofffabriken gestatten noch nicht einmal das Tragen von ex­plo­si­vem Material am Körper oder in der Berufskleidung. Aus Kos­ten­grün­den wurde dort allerdings auf das Bereitstellen von Knall­räu­men für Entspannungssprenger verzichtet.

Reynolds zeigt nun, wie sehr ihm Gesundheit und Wohlbefinden sei­ner fleißigen Zigarettenmacher am Herzen liegt. Schluss mit Rau­chen im gesamten Unternehmen!

Untersagt jetzt noch Honda seinen Mitarbeitern das Mo­tor­rad­fah­ren, ist die Welt wieder in Ordnung, auch wenn danach einige Spe­zial­kli­ni­ken für Querschnittsgelähmte schließen müssen.

Der Fisch als Nichtschwimmer

Die Ukraine soll Streubomben eingesetzt haben. Etwas unscharf, der Satz. Wer denn? Die Ukraine als Staat oder die ukrainische Ar­mee oder irgendwelche Anti-Separatisten?

Diese Nachricht ist nicht so empörend, wie die geheuchelte Ent­rüs­tung, die sie vermitteln soll. Wird mir als Unbeteiligtem Tod oder schwe­re Krankheit zugefügt, lege ich bestimmt keinen Wert auf eine weniger inhumane Technologie, mit der das bewerkstelligt wird.

Entrüstung ist angezeigt, dass sich in unserer Zeit Regierungen auf Verbote bestimmter Waffenarten einigen und gleichzeitig Länder wie die USA, die regelmäßig unerklärte Kriege führen, nicht mit emp­findlichen Embargos belegen.

Wer Kriege zulässt oder will, hat die moralische Autorität verspielt, Waffen zu ächten. Er ist so glaubwürdig wie ein Fisch, der einen Nicht­schwim­mer­ausweis beantragt.