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Camel: Zeigt Honda den Weg

Endlich sorgt sich ein Unternehmen der Zigarettenindustrie so um seine Mitarbeiter, wie es andere Hersteller von Gefahrgütern schon vor Jahrzehnten eingerichtet haben.

Kriegswaffenhersteller verbieten überall in ihren Räumlichkeiten die Verwendung jegliches Schießgeräts. Für Schießwütige – ver­mut­lich etwa 18% der Belegschaft – sind dort sogenannte Feuerräume ein­ge­rich­tet, schallgedämpft und mit umfangreicher Erste-Hilfe-Aus­stat­tung, wenn einmal etwas nicht daneben geht.

Sprengstofffabriken gestatten noch nicht einmal das Tragen von ex­plo­si­vem Material am Körper oder in der Berufskleidung. Aus Kos­ten­grün­den wurde dort allerdings auf das Bereitstellen von Knall­räu­men für Entspannungssprenger verzichtet.

Reynolds zeigt nun, wie sehr ihm Gesundheit und Wohlbefinden sei­ner fleißigen Zigarettenmacher am Herzen liegt. Schluss mit Rau­chen im gesamten Unternehmen!

Untersagt jetzt noch Honda seinen Mitarbeitern das Mo­tor­rad­fah­ren, ist die Welt wieder in Ordnung, auch wenn danach einige Spe­zial­kli­ni­ken für Querschnittsgelähmte schließen müssen.

Gesundheit: Klassik ärgert Finanzminister

Die Mediziner des Vivantes-Klinikums Am Urban in Berlin leisten einen wertvollen, revolutionären Beitrag zur Suchtbekämpfung, indem sie Raucher mittels klassischer Musik in die Flucht schlagen und diese damit von den Normalbürgern isolieren. Vor allem Kinder und Jugendliche profitieren von weithin sichtbaren Absonderung der Nikotinsüchtigen, deren »coole« Vorbildwirkung ist damit dahin. Wer will schon in der Ferne mit anderen übelriechend frieren?

Auch Rauchern wird dadurch möglicherweise geholfen. Da ihr moralisches Image zwischen »hirnlos« und »miese Type« schwankt, wenn sie in Kindernähe ihrem Laster nachgehend erwischt werden, werden sie durch die Musikvertreibung weniger oft in Situationen geraten, die zu Diskriminierung dieser Umwelt und sich selbst be­las­tenden Zeitgenossen einlädt.

Allein unser Finanzminister sieht diese Entwicklung mit Sorge. Da die Tabaksteuer mit jährlich über 135 Milliarden Euro fest im Bun­des­haushalt eingeplant ist, dürften entwöhnte Ex-Raucher ein der­artiges Finanzierungsrisiko darstellen, dass mit dem Verbot öf­fent­lichen Abspielens von klassischer Musik zu rechnen ist.