Schlagwort-Archive: Raucher

Gesundheit: Klassik ärgert Finanzminister

Die Mediziner des Vivantes-Klinikums Am Urban in Berlin leisten einen wertvollen, revolutionären Beitrag zur Suchtbekämpfung, indem sie Raucher mittels klassischer Musik in die Flucht schlagen und diese damit von den Normalbürgern isolieren. Vor allem Kinder und Jugendliche profitieren von weithin sichtbaren Absonderung der Nikotinsüchtigen, deren »coole« Vorbildwirkung ist damit dahin. Wer will schon in der Ferne mit anderen übelriechend frieren?

Auch Rauchern wird dadurch möglicherweise geholfen. Da ihr moralisches Image zwischen »hirnlos« und »miese Type« schwankt, wenn sie in Kindernähe ihrem Laster nachgehend erwischt werden, werden sie durch die Musikvertreibung weniger oft in Situationen geraten, die zu Diskriminierung dieser Umwelt und sich selbst be­las­tenden Zeitgenossen einlädt.

Allein unser Finanzminister sieht diese Entwicklung mit Sorge. Da die Tabaksteuer mit jährlich über 135 Milliarden Euro fest im Bun­des­haushalt eingeplant ist, dürften entwöhnte Ex-Raucher ein der­artiges Finanzierungsrisiko darstellen, dass mit dem Verbot öf­fent­lichen Abspielens von klassischer Musik zu rechnen ist.

Kinder: Die Letzten in Deutschland

Die Süddeutsche Zeitung von heute: »Kinderarmut nimmt in Deutschland wieder zu«, weil mehr als 1600000 Kinder in Hartz-IV-Haushalten leben. Die Festleger der  Hartz-IV-Sätze haben aber nir­gends geschrieben, dass es bei den Beträgen um das Sichern der Ar­mut geht, sondern um die Notwendigkeiten des Lebens­un­ter­halts. Ist also arm, wer das Lebensnotwendige bestreiten kann?

Dass in Deutschland fünf bis sechs Millionen Kinder in Rau­cher­haus­halten leben müssen, ständiger Vergiftung und fataler Vor­bild­wirkung ausgesetzt, kümmert hier niemanden. Da fallen die paar Klei­nen in den Alkoholikerfamilien kaum noch ins Gewicht.

Was aber alle Kinder in unserem Lande darüber hinaus noch trifft: Sie leben in einer Gesellschaft, die zu bequem und egoistisch ist, sich auf inhaltliche oder gar moralische Grundregeln bei der Erziehung zu einigen und diese ganze Beliebigkeit dann blühenden Pluralismus nennt. Unser Nachwuchs verwechselt dann natürlich gern das Rich­ti­ge mit dem Möglichen.

Heraus kommt dabei Kinder verachtendes Gewäsch sogar und erst recht von Leitbild gebenden Prominenten: »Ich brauche keinen Mann«. Kein Gedanke wurde dabei daran verschwendet, was Kinder brauchen. Solange es genügend Abschiebekapazität gibt, müssen sich die Erzeuger mit den Folgen ihrer Gedankenlosigkeit auch nicht ständig herumschlagen.

Es ist das urdeutsche Motto: »Solange es Recht gibt, braucht mich nicht zu interessieren, was richtig ist.« Nur trifft es diesmal nicht die Fremden oder Andersgläubigen, sondern es beschädigt die Schwäch­sten – unsere Kinder.