Die neuesten Smartphone-Betriebssysteme von Google und Apple werden private Benutzerdaten praktisch wasserdicht verschlüsseln. FBI-Direktor James Comey meinte dazu: »Es wird möglicherweise wegen eines gesperrten Telefons oder einer verschlüsselten Festplatte keine Gerechtigkeit geben.« Und fordert eine Hintertür für den Staat, dennoch an die Informationen zu gelangen. Vielleicht war Naivität Auslöser für sein Ansinnen, denn im Zeitalter eines rasend schnellen Internets und riesiger Rechnerleistung, gibt es Hintertüren entweder für keinen oder für alle, auch und besonders für Kriminelle.
Und doch hat Comey damit eine Schlüsselfrage gestellt: »Kann Geheimhaltung schaden?« Eine einfache Kopfrechnung hilft hier weiter. Wenn der Anteil der Verbrecher an der Gesamtbevölkerung und unter Staatsdienern etwa gleich hoch liegt, kann es laut FBI-Direktor keine – wie auch immer geartete – Gerechtigkeit geben, wenn die Öffentlichkeit keine Hintertüren in geheime Regierungsunterlagen von Geheimdienstakten bis hin zu Beschaffungsaufträgen bekommt.
Irrt also Herr Comey, braucht niemand Hintertüren. Irrt er nicht, gehören Datenschutz, Geheimhaltung und Verschlüsselung verboten, für alle, auch für den Staat. Wollen wir hoffen, dass er ebenso bodenlos daneben liegt, wie er sich anhört.