Die Süddeutsche Zeitung von heute: »Kinderarmut nimmt in Deutschland wieder zu«, weil mehr als 1600000 Kinder in Hartz-IV-Haushalten leben. Die Festleger der Hartz-IV-Sätze haben aber nirgends geschrieben, dass es bei den Beträgen um das Sichern der Armut geht, sondern um die Notwendigkeiten des Lebensunterhalts. Ist also arm, wer das Lebensnotwendige bestreiten kann?
Dass in Deutschland fünf bis sechs Millionen Kinder in Raucherhaushalten leben müssen, ständiger Vergiftung und fataler Vorbildwirkung ausgesetzt, kümmert hier niemanden. Da fallen die paar Kleinen in den Alkoholikerfamilien kaum noch ins Gewicht.
Was aber alle Kinder in unserem Lande darüber hinaus noch trifft: Sie leben in einer Gesellschaft, die zu bequem und egoistisch ist, sich auf inhaltliche oder gar moralische Grundregeln bei der Erziehung zu einigen und diese ganze Beliebigkeit dann blühenden Pluralismus nennt. Unser Nachwuchs verwechselt dann natürlich gern das Richtige mit dem Möglichen.
Heraus kommt dabei Kinder verachtendes Gewäsch sogar und erst recht von Leitbild gebenden Prominenten: »Ich brauche keinen Mann«. Kein Gedanke wurde dabei daran verschwendet, was Kinder brauchen. Solange es genügend Abschiebekapazität gibt, müssen sich die Erzeuger mit den Folgen ihrer Gedankenlosigkeit auch nicht ständig herumschlagen.
Es ist das urdeutsche Motto: »Solange es Recht gibt, braucht mich nicht zu interessieren, was richtig ist.« Nur trifft es diesmal nicht die Fremden oder Andersgläubigen, sondern es beschädigt die Schwächsten – unsere Kinder.