Mütter: Ende der Schonzeit

Kennen Sie Ketewan Geladse, Klara Pölzl oder Barbara Pierce? Nein? Aber ihre Söhne Josef Stalin, Adolf Hitler und George W. Bush doch sicher!

Vielleicht ist die katholische Kirche mit ihrem Marienkult mit schuld, dass Müttern niemals die Erziehung von Menschen vernichtenden Mon­stern vorgeworfen wird; Mütter dürfen alles, sind unfehlbar, wer­den verehrt.

Berufstätige Mütter sprechen oft von »Doppelbelastung«, doch nie von »Doppelverantwortung«. Entweder Mütter übernehmen bei der Versorgung der Menschheit mit Nachwuchs keine Verantwortung, oder sie ist für sie derart selbstverständlich, dass sie schon ins Un­ter­bewusst­sein abgerutscht ist. Damit stellt sich für Mütter die Fra­ge nach der Ergebniskontrolle ihrer Fortpflanzungsbemühungen ein­fach nicht.

Barbara Pierce ist hier das interessanteste Beispiel für eine Mutter, der das Schicksal Millionen anderer Menschen gleichgültig ist, wenn sie nicht gar Massenvernichtung gut heißt. Sie ist noch am Leben, von allen Seiten wird bestätigt, dass sie ihre Kinder praktisch allein erzogen hat, ihr Sohn ist – nach übereinstimmender Meinung aller Quellen – für weit über 500000 Tote, für die Destabilisation einer gan­zen Region und Vertreibung und Flucht von Millionen ver­ant­wort­lich. Sie hat sich bis heute von den Untaten und Lügen ihrer Lei­bes­frucht nicht distanziert oder sie gar verurteilt. Kein Journalist drängt sie zu einer Erklärung oder Rechtfertigung. Barbara Bush, ge­bo­re­ne Pierce, kann ihr Leben in mütterlicher Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit un­ge­stört genießen.

Und selbst die geschundenen Opfer schrecken davor zurück, die Müt­ter als Brutstätten ihrer Peiniger anzuklagen. Bis heute ist kein Fall bekannt, dass ein Holocaust-Opfer auf das bis 2012 in Leonding auffindbare Grab von Hitlers Mutter gespuckt hätte. Solange wir es nicht schaffen, den Müttern, die nach eigenen Beteuerungen die Haupt­last der Kin­der­er­zie­hung tra­gen, ihre Verantwortung mit Kon­se­quenz deutlich zu machen, wer­den Kriege zur Normalität gehören.

Schluss mit der Schonzeit!

3 Gedanken zu „Mütter: Ende der Schonzeit“

  1. ja klar, die Mutter ist ’schuld‘, dass sie geboren hat!
    Sie für das ‚Ergebnis‘ allein verantwortlich zu machen ??
    was für ein Denken steckt hinter einem solchen Ansinnen?
    Meine Mutter sagte: „Entschuldigen Sie bitte, dass ich geboren bin, es wird nicht wieder vorkommen!“ Das ist das einzige Versprechen, das ein Mensch einhalten kann, aber für sein Kind kann keine Mutter eine ‚Erfolgsgarantie‘ abgeben.
    Das sollte auch niemand verlangen!

    1. Zwischen »allein verantwortlich« und »nicht verantwortlich« gibt es wahrscheinlich noch Zwischenstufen, wie »mitverantwortlich« und »hauptverantwortlich«?

  2. dem stimme ich als mutter eines erwachsenen kindes vollumfänglich zu..mit meiner erziehung lege ich den grundstein zu dem leben welches das kind später führen wird,auch wenn ab einem bestimmten alter jeder für sich selbst verantwortlich ist

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