Chancen: Ei-Versicherung

Innovative Unternehmen wie Apple oder Facebook weisen wieder einmal den Weg: Sie bezahlen ihren Mitarbeiterinnen die Kosten für das Einfrieren einiger ihre Eizellen. Noch ist unklar, ob die Firmen das Geld wieder zurückfordern, wenn die aufschiebenden Frauen während des Konservierungszeitraums schwanger werden. Doch auch so ist dieses Service-Angebot ein großer Schritt zur weiteren Flexibilisierung des Daseins.

Große Marktchancen tun sich damit auf, und zwar für Ver­si­cherungen! Das Risiko, nach Jahren unbefruchtbare Eizellen zu­rück­zu­er­halten, ist nach heutigem Stand der Wissenschaft als nicht gering zu achten. Und selbst wenn dann das Ei problemlos zu be­fruch­ten ist, kann das Befruchtungsprodukt, ge­mein­hin Kind ge­nannt, von minderer Qualität sein. Schließlich wirkt Höhenstrahlung viel länger auf die Zelle ein als bei unmittelbarer Zeugung.

In solchen Schadensfällen sollten die Ei-Versicherer den Ge­schä­dig­ten wahlweise einen Geldbetrag, einen Adoptionsgutschein. ein Le­bens­abonnenment für den Anthro oder eine Kombinationen dieser Leistungsarten anbieten.

Die Tarife dürften sich über die Jahre und Jahrzehnte verbilligen, da es dann möglich sein wird, bereits befruchtete Eizellen, später auch Embryos einzufrieren, was die Endrisiken stark verringern wird.

Gute Gewinnchancen werden auch Firmen bieten, die Ei­zel­len­gut­achten, ähnliche vorgeburtliche Dienstleistungen und Adoptionen anbieten.

Und schließlich verbessern sich die Aussichten auf völlig neuartige Fa­mi­lien­konstruktionen durch die Gefriereier dramatisch: Wir wer­den Großonkel und Großtanten haben können, die bei unserer Voll­jährigkeit noch nicht geboren waren.

Blauäugig: Die Spitze des Quoteneisbergs

Meldung des Tages: Filmemacherinnen fordern mehr Regieaufträge für Frauen. Was für ein Glück, dass Frauen bereits den Be­wusst­seinsgrad erreicht haben, ihre Benachteiligungen zu erkennen und zu bekämpfen. Und all die anderen, die noch nicht einmal von ihrer Unterdrücktheit wissen?

Linkshänder, ehemalige Heimkinder oder Blauäugige, sind sie über­haupt angemessen im öffentlichen und Wirtschaftsleben vertreten? Belastbare Studien dazu sind weder vorhanden noch beauftragt. Hier pflanzt sich die Nachlässigkeit fort, mit der Bundesministerin Ma­nuela Schwesig schon den Ausbau der Kinder­fremd­be­treu­ung vorantreibt, denn es gibt keine Studie oder auch nur Umfrage, ob das die betroffenen Kinder überhaupt wollen. Auch ist unklar, wer in der Bundesregierung für umfassende Gleichstellung zu­stän­dig ist. Bei den Frauen ist es Frau Schwesig, aber wer kümmert sich um Linkshänder, ehemalige Heimkinder oder Blauäugige? Frau Nah­les vom Bundessozialministerium vielleicht?

Selbst bei der Frauenquote wurde noch nicht alles bedacht. Bei Mas­sen­ent­las­sun­gen unter Sozialplan weiß niemand, in welchem Pro­porz Männer und Frauen zu entlassen sind. Ist es überhaupt zu­läs­sig, in einem Unternehmen, das auch Frauen beschäftigt, nur Män­ner »freizusetzen«?

Unser aufblühendes Quotenwesen spiegelt auf hervorragende Wei­se einen allgemeinen gesellschaftlichen Trend wieder: Nicht Können oder Wollen entscheiden, sondern allein das Sein!

USA: Angst vor arbeitslosen Soldaten

Staaten mit Todesstrafe sind denkbar ungeeignet, international »Ord­nung« zu schaffen. Warum? Weil im Denken ihrer Füh­rer Vergeltung einen viel zu hohen Stellenwert hat. Mit einer Tötung – gleich, ob durch einen Anti-Terror-Einsatz oder nach einem Urteil – bestrafen wir in jedem Fall die Hinterbliebenen, die zumeist unschuldig sind.

Unschuldig Bestrafte, also von Vergeltung Betroffene, können sich kaum anders wehren, als die Ungerechten zu attackieren. Diese Menschen zum Terrorismus zu verführen, braucht wenig. Die Zahl der Überlebenden ist naturgemäß viel höher als die der Getöteten, solange man noch vor dem Atomkrieg zurückschreckt. Und so potenziert sich die Zahl der Terroristen mit jeder Attacke.

Hätten die USA als selbsternannter führender Terrorbekämpfer eine Alternative? Gewiss: mit der Hälfte ihres Militärhaushalts könn­ten sie jedem IS-Kämpfer den Terrorismus für einen jährlichen Bonus von 6000000 Dollar abkaufen. Schlössen sie Al-Qaida und die Taliban mit in den Geldregen ein, wären es immer noch über fünf Millionen pro Kopf. Deren Angehörigehätten nie wieder Hunger, könnten sich anständige Medizin leisten und für ihre Kinder wäre ein Studium in Harvard oder Stanford kein Problem. Wozu noch in Massen terrorisieren?

Da kann man schon grübeln, warum die »Führungsmacht« nicht diesen unblutigen, die Weltwirtschaft ankurbelnden Weg geht. Ob sich die US-Regierung vor arbeitslosen Soldaten fürchtet? Oder einfach nur Freude am Schießen hat?

Marketing: Politiker lernen von Rock Hudson

Marketing vom Feinsten: 50 junge CDU-Politiker fordern von Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel einen offensiveren Reformkurs. Das gab es doch schon mal 1961 als Hollywood-Strei­fen: »Lover come back«? Rock Hudson schuf aus rein erotischen Gründen einen Placebo-Werbespot für ein nicht existierendes Pro­dukt mit Namen VIP. Der Spot wurde versehentlich gesendet und die Nachfrage nach VIP explodierte. Nun brauchte man nur noch das Produkt, den Namen gab es ja schon.

Unsere jungen CDU-Dynamiker trommeln heute für etwas, das »Reformen« heißt. Wenn dann genügend Nachfrage besteht, kön­nen sie praktisch alles verkaufen, was  »Reform« genannt wird. Im echten, politisch nicht verdorbenen Leben findet man zuerst heraus, was, warum und wie geändert werden soll, einigt sich also auf nach­vollziehbare Ziele, verkündet sie und ruft erst dann nach Reformen, diese Ziele zu erreichen.

Damit liefern uns Polit-Profis einen weiteren Grund für die Wahl­un­lust der Bürger im Lande. Wer wählt sich schon gern Vertreter, die alles anders herum machen als normale Leute?

Feudalismus: Jobcenter gewähren Hilfe

Schlendern wir die Gänge eines Jobcenters entlang, entdecken wir an den Büroschildern ein Wort besonders häufig: Gewährung, vor­zugs­wei­se in der Zusammensetzung »Leistungsgewährung«. Unsere vo­ka­belreiche deutsche Sprache benutzt dieses Wort in einem ziem­lich eindeutigen Sinne, nämlich jemandem großzügigerweise et­was zu geben oder zuzugestehen. Das Jobcenter wendet allerdings – von Politik und Verwaltung geduldet, wenn nicht gefördert– dieses Wort fälschlicherweise im Sinne »einer Rechtspflicht nachkommen« an.

Diese sprachliche Fehlleistung bringt Übles mit sich, für Bedürftige ebenso wie für die Leistungsgewährer. Die Bedürftigen, oft schon reichlich vom Schicksal und der Wirtschaft gebeutelt, begeben sich vorauseilend in eine dauerhafte Kniefallposition. Ein Auftreten, das ihren Chancen auf dem Arbeitsmarkt selten gut tut. Die Leis­tungs­gewährer hingegen entwickeln ein Machtgehabe, wie es wohl einem Burgvogt oder Lehnsherrn anstand.

Und so ist es geschehen, dass ein Jobcenter nach einem anonymen Hinweis nicht nur einer Ar­beits­losen im stattlichen Alter von 64 Jahren Miete und Heizung ver­wehr­te, weil sie zu wenig Tage in ihrer Einraumwohnung verbrachte, sondern das Landessozialgericht in Mainz hat  entschieden, dass das rechtlich nicht zu beanstanden sei.

Im »gewährenden« Feudalismus wäre ein solches Prozessergebnis nicht verwunderlich gewesen, war doch der Feudalherr zugleich auch oberster Richter über alles, was in seinem Beritt kreuchte und fleuchte. Doch heute? Selbst Mordverdächtige brauchen Durch­su­chungen ihrer Privaträume ohne richterlichen Beschluss nicht zuzulassen. Lässt jedoch ein Arbeitsloser einen solchen Vorstoß gegen die Unverletzlichkeit seiner Wohnung nicht zu, kann er – ohne Gerichtsbeschluss! – mit einem monatlichen Zwangsgeld in Höhe einer Warmmiete belegt werden.

Wir können vermuten, dass Angestellte und Beamte in Jobcentern unterdurchschnittlich oft im Sinne des  § 253 StGB straffällig wer­den. Solche Neigungen oder Gelüste dürfen sie mit dem Segen der Obrigkeit schon in ihrer Bürozeit und gegen Bezahlung ausleben.

Kinder: Die Letzten in Deutschland

Die Süddeutsche Zeitung von heute: »Kinderarmut nimmt in Deutschland wieder zu«, weil mehr als 1600000 Kinder in Hartz-IV-Haushalten leben. Die Festleger der  Hartz-IV-Sätze haben aber nir­gends geschrieben, dass es bei den Beträgen um das Sichern der Ar­mut geht, sondern um die Notwendigkeiten des Lebens­un­ter­halts. Ist also arm, wer das Lebensnotwendige bestreiten kann?

Dass in Deutschland fünf bis sechs Millionen Kinder in Rau­cher­haus­halten leben müssen, ständiger Vergiftung und fataler Vor­bild­wirkung ausgesetzt, kümmert hier niemanden. Da fallen die paar Klei­nen in den Alkoholikerfamilien kaum noch ins Gewicht.

Was aber alle Kinder in unserem Lande darüber hinaus noch trifft: Sie leben in einer Gesellschaft, die zu bequem und egoistisch ist, sich auf inhaltliche oder gar moralische Grundregeln bei der Erziehung zu einigen und diese ganze Beliebigkeit dann blühenden Pluralismus nennt. Unser Nachwuchs verwechselt dann natürlich gern das Rich­ti­ge mit dem Möglichen.

Heraus kommt dabei Kinder verachtendes Gewäsch sogar und erst recht von Leitbild gebenden Prominenten: »Ich brauche keinen Mann«. Kein Gedanke wurde dabei daran verschwendet, was Kinder brauchen. Solange es genügend Abschiebekapazität gibt, müssen sich die Erzeuger mit den Folgen ihrer Gedankenlosigkeit auch nicht ständig herumschlagen.

Es ist das urdeutsche Motto: »Solange es Recht gibt, braucht mich nicht zu interessieren, was richtig ist.« Nur trifft es diesmal nicht die Fremden oder Andersgläubigen, sondern es beschädigt die Schwäch­sten – unsere Kinder.

Ohrfeige: Pakistan und wir am Pranger

Wie abgrundtief muss eine gesamte Erwachsenenpopulation eigentlich ethisch-moralisch-religiös gesunken sein, dass ein Kind als Frie­dens­nobelpreisträger ausgezeichnet wird, weil es unter Einsatz von Le­ben und Gesundheit gegen Schulentzug für Mädchen ein­tritt? Pakistans Premier Nawaz Sharif: »Malala Yousafzai ist der Stolz von Pakistan«. Nein, dass ist sie nicht, sie ist ein gewaltiges Symbol für die Schande und das Versagen der pakistanischen Ge­sell­schaft.

Die Islamische Republik Pakistan ist nun schon 67 Jahre alt und seine herrschende Schicht beweist von Anbeginn täglich, was »islamisch« für die schwächsten der Gesellschaft bedeutet: Verdummung und Ausbeutung. Sanktionen gegen Russland schei­nen unserer Staatsführung opportun, aber Pakistan bekommt Entwicklungshilfe, allein im Jahre 2012 45000000 €. Ohne anti-islamische Auflagen selbstverständlich, denn nur wer bis zur Rück­grat­verkrümmung toleriert, kann profitabel wirtschaften. Wir ma­chen uns also – wieder einmal – mitschuldig.

Und unsere »freie« Presse verwendet niemals über Jahrzehnte ein­ge­übte DDR-Gänsefüßchen, wenn sie über die »Republik Pakistan« berichtet. Ich kann gar nicht so viel heulen, wie ich mich für unsere internationales Auftreten schäme.

Maulkorb: Albtraumland USA

Demokratie, wo sich alle Wahlberechtigten periodisch die winzige Minderheit aussuchen dürfen, die regiert, kann seltsamste Blüten treiben. Ob es die legitime Todesstrafe oder privater Waffenbesitz, Massenkinderhaltung oder Nacktlaufverbot im Eigenheim (Mas­sa­chusetts) sind, Demokratie schützt uns letztlich vor nichts, nicht einmal vor ihrer Selbstzerstörung, wenn nicht mit er­heb­li­chem Aufwand an der Bildung der Wähler gearbeitet wird. Aber gebildete Bürger erschweren der herrschenden winzigen Min­der­heit Arbeit und Wiederwahl. Also wird politische Bildung in aller Regel nur auf der Ebene des schamverhüllenden Feigenblatts be­trie­ben.

In den USA nun hat die Demokratie ein Herrschaftsinstrument geboren, das eigentlich nur Fieberträumen entsprungen sein kann: die Gag-Order. Vereinfacht gesagt, kann damit jeder – auch völlig un­be­schol­tene, ja, nicht einmal unter Verdacht stehende – Bürger von staatlichen Stellen gezwungen werden, über das, was eben diese staatlichen Stellen (FBI, NSA, Gerichte) von ihm wollen, gegen je­der­mann absolutes Stillschweigen zu bewahren. Werde ich als Zeuge gehört, kann ich zugleich mit dem Verbot belegt werden, mit je­man­dem darüber zu sprechen, dass ich überhaupt Zeuge bin und befragt wurde. Nach offiziellen Angaben wurden solche staatlich an­ge­ord­ne­ten Redeverbote alljährlich zu Hunderttausenden auferlegt. Al­ler­dings darf niemand wissen, wer diese Menschen sind.

Damit nicht genug, auch private und juristische Personen können per Gerichtsbeschluss oder Vergleich Maulkörbe verteilen, in einem Fall sogar Kindern bis an ihr Lebensende! Erzählt ein heute sechs­jäh­ri­ges Kind im Alter von 66 Jahre etwas, muss es 750000$ Strafe zahlen. Das nenne ich mal eine Hypothek! Den Eltern ist übrigens das Sorgerecht wegen des Abschlusses eines solchen Ver­gleichs nicht entzogen worden.

Da die USA-Herrschenden ihren Staat gern als Führungsmacht prei­sen, ohne überhaupt klar das Ziel zu nennen, wohin geführt wird, sollte diese Mentalität des Mundtotmachens als hinreichender Grund dienen, den Gewalthabenden in Washington (DC) un­miss­ver­ständ­lich mitzuteilen: »Führt wen oder was Ihr wollt, uns nicht!«

Prügel: Jesiden und Muslime in Celle

Es ist irgendetwas faul mit der Religionsfreiheit in Deutschland. Denn eigentlich bedeutet sie, dass uns kein anderer zwingen darf, uns zu einer Religion zu bekennen. Eltern dürfen aber ihre Kinder sehr wohl zu einem Glaubensbekenntnis zwingen. Im Sonderfall so­gar zu zwei verschiedenen, eins für die Mutter, der natürlich bio­lo­gisch ein Mann, das andere für den Vater, die selbst­­ver­ständ­lich biologisch eine Frau sein darf. Auch verbieten darf man uns keine Re­li­gion. Und dieses Recht reicht noch weiter, theoretisch we­nig­stens. Nirgends steht nämlich geschrieben, dass wir nur einer Re­li­gion anhängen dürfen.

In der Realität dürfen frei bekennende evangelische Katholiken auf ihrer Steuererklärung kein richtiges Kreuz machen. Ein katholisches Kreuz hingegen führt anstandslos zum Erheben der Kirchensteuer, auch wenn man schon vor Jahren vom Papst persönlich ex­kom­mu­niziert wurde. Überhaupt gestattet nicht einmal Hitlers Dauer­erbe, das noch immer geltende, unsägliche Reichskonkordat von 1933, dem Papst, uns unsere katholische Religion wegzunehmen, weil unser Bekenntnis unter die grundgesetzlich verbriefte Re­li­gions­frei­heit fällt. Exkommunikation greift damit innerhalb Deutschlands teil­wei­se ins Leere, führt zum bloßen Kirchenausschluss und – wenn man sie denn zugibt – zu Steuergewinn. Katholik bleiben wir, so­lan­ge wir es verkünden, ja, selbst wenn wir es nicht verkünden, sondern heimlich, still und leise für uns behalten.

Folglich könnten die Cellesche Schlägerei zwischen Muslimen und minderheitlichen Jesiden und ähnliche Körperverletzungen einfach gestoppt werden, indem wir alle erklären: »Ich bin ein Jeside!» Das dürfen wir nämlich wegen der Religionsfreiheit, kein jesidisches oder anderes Oberhaupt darf uns daran hindern. Und schon sind die Muslime eine schwache Minderheit, die sich an uns Millionen Je­si­den wohl nicht vergreifen wird. Wenn das auch nicht hilft, bleibt immer noch als letzter Ausweg unser aller religionsfreiheitlich ge­deck­ter  Ausruf: »Ich bin ein schiitisch-sunnitischer Muslim, Allāhu akbar!« Die werden doch nicht ihre eigenen Leute ver­prü­geln, oder?

Aber vielleicht habe ich das mit der Religionsfreiheit nur falsch ver­stan­den und es geht dabei nicht um das Recht für den Einzelnen, sondern bloß für Vereine und Clubs. In dem Fall wäre alles klar und wir wer­den die Prügeleien kaum stoppen können.

Mahlzeit: Einheits-Kohl am Tisch

Jetzt wissen wir’s: Wir haben eine tafelbehinderte Bundeskanzlerin. Einheits-Kohl hat es mit eigenen Augen erlitten, welche Scherereien Messer und Gabel Frau Merkel bereiteten. Oder heißt es da besser: Messereien oder Gablereien?

Dass es zur Erfüllung der Schwerbeschädigtenquote im Bun­des­ka­bi­nett ausreicht, scheint unwahrscheinlich. Aber es ist erfreulich, dass jeder von uns – selbst mit elementaren Schwächen behaftet – Chan­cen zum Aufstieg in höchste Staatsämter hat.

Diese Chancen hatte ja auch Einheits-Kohl genutzt, seinen Sprach­kennt­nissen (auch den deutschen) zum Trotz. Derart ermutigt, wendet er auch gleich die Thermodynamik auf die Umbrüche von 1989 an. So wie es physikalisch möglich – wenn auch extrem un­wahr­scheinlich – ist, dass eine Tomate selbständig, ohne äußeren Impuls unter Abkühlung abhebt, von einem Balkon stürzt und als Ketchup-Vorstufe endet, sieht unser Helmut in seiner Privatphysik keinen engeren Zusammenhang zwischen den Bürgerprotesten in der DDR und deren spätere Aufnahme in die Bundesrepublik. Hier ist natürlich die Aufnahme der DDR, nicht die der Bürgerproteste ge­meint.

Vielleicht sollten wir die Lehrpläne unserer Schulen zukunftssicher machen, indem wir ein, zwei Fremdsprachen weglassen und durch Tisch­sittentraining ersetzen? Einheits-Kohl weist uns den Weg.